Am Mittwochabend fand in der Taverne 1914 der zweite Austria-Clubabend des Jahres 2025 statt. Viele grün-weiße Fans nutzten die Gelegenheit, sich mit Domenik Schierl, Pius Grabher und Sacha Delaye auszutauschen. Das Trio beantwortete nicht nur Fragen der Anwesenden, sondern teilte auch interessante Einblicke in die derzeitige Situation der Mannschaft, ihre persönlichen Ziele und die Nachwuchsarbeit des Vereins.
Ziele für die restliche Saison
Zu Beginn des Abends stellte ein Besucher die Frage nach den Zielen für die restliche Spielzeit und Domenik Schierl formulierte direkt das klare Ziel: „Wir wollen uns in der Tabelle verbessern und Plätze gutmachen. Unser Anspruch muss es sein, unter den besten Vereinen der Liga zu stehen.“ Pius Grabher zeigte sich ebenso entschlossen: „Bisher haben wir unter unseren Erwartungen gespielt. Das entspricht nicht unserem Anspruch als Verein und auch nicht unserem eigenen. Unser Ziel muss es sein, den Anschluss ans Mittelfeld zu finden und uns bereits auf die nächste Saison vorzubereiten. Einige Spieler müssen zeigen, dass der Verein auch in Zukunft auf sie setzen soll. Wir wollen an die starke zweite Halbzeit gegen Horn anknüpfen, diese Energie mitnehmen und auf dem Platz umsetzen. Dann bin ich überzeugt, dass wir in den kommenden Wochen die nötigen Punkte einfahren.“
Mannschaftsmoral trotz schwieriger Saison
Ein großes Thema des Clubabends war auch die Mannschaftsmoral. Trotz der schwierigen Saison betonte Grabher, dass das Team weiterhin geschlossen ist: „Die Stimmung in der Mannschaft stimmt. Natürlich ist es frustrierend, wenn man sich Woche für Woche viel vornimmt, aber am Ende die Ergebnisse nicht passen. Im Training ist das Niveau hoch, und wir haben Spieler mit viel Qualität – nur bringen wir es nicht konstant auf den Platz. Man reflektiert das auch selbst, sitzt zu Hause und fragt sich, woran es liegt. In solchen Phasen hilft es nicht, nur von Qualität zu sprechen – manchmal muss man einfach mehr investieren. Am meisten wächst eine Mannschaft durch Siege, denn diese Erfolgsmomente schweißen zusammen.“ Auch Domenik Schierl sieht eine funktionierende Teamstruktur: „Angesichts der schwierigen Phase ist die Moral gut. Wir haben eine gesunde Hierarchie mit erfahrenen Spielern, die das Team führen und vielen jungen Spielern, die sich weiterentwickeln. Natürlich dauert das seine Zeit, aber insgesamt passt der Mannschaftskern.“
Sacha Delaye über Fitness und Unterschiede zum Ex-Club
Offensivspieler Sacha Delaye, der im Herbst lange verletzt ausfiel, wurde nach seinem Fitness-Level gefragt: „Ich freue mich extrem, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Die Zeit nach meiner Verletzung war schwierig, aber unser Physio Lucas Vidal hat mir sehr geholfen. Ich bin noch nicht bei 100 %, aber es wird von Tag zu Tag besser.“ Angesprochen auf die Unterschiede zwischen seinem Ex-Club Montpellier HSC und der Austria meinte der Franzose: „Beide Vereine sind sich sehr ähnlich – familiäre Strukturen, tolle Menschen, große Tradition. Aber ich finde, die Mentalität ist hier sogar noch besser. Die Leute wollen sich weiterentwickeln und verbessern. Der Spirit ist der gleiche und das gefällt mir.“
Der Nachwuchs der Austria: Der Blick auf die Talente von morgen
Großes Interesse galt auch der Nachwuchsarbeit der Austria: Pius Grabher, der sich als Individualtrainer engagiert, zeigte sich begeistert von der Entwicklung junger Talente: „Ich arbeite einmal pro Woche mit zehn Spielern zwischen 12 und 16 Jahren. Die Qualität ist hoch und es geht voran. Zwei Lustenauer Talente wurden gerade für die österreichischen Nachwuchsnationalmannschaften nominiert – das zeigt, dass hier sehr gute Arbeit geleistet wird. Ich war viel unterwegs, viel im Rheinvorland und habe Trainings sowie Spiele vom Nachwuchs angeschaut. Ich war positiv überrascht und denke, dass wir in den nächsten Jahren ein paar Kicker sehen werden, die es zu den Profis schaffen können. Aktuell haben wir zehn Spieler bei der Akademie. Das ist eine Summe, die ich so persönlich nicht kenne. Ein großes Lob nochmals an alle Nachwuchstrainer. Das alles kostet viel Arbeit aber wie man sieht, zahlt es sich aus.“
Domenik Schierl zu seiner Zukunft
Auch die langfristige Planung wurde angesprochen. Domenik Schierl sprach über seine persönliche Zukunft und die Möglichkeit, über den Sommer hinaus in Lustenau zu bleiben: „Ich kann mir das absolut vorstellen, aber die Rahmenbedingungen müssen passen. Ich hatte bereits Gespräche mit dem Verein, die gut verlaufen sind. Ich bin in einem guten Alter und fühle mich fit. Mein Anspruch ist es, das Maximum zu erreichen – idealerweise mit der Austria. Wie es weitergeht, werden die nächsten Wochen zeigen.“
Junior Eyamba und seine gesundheitlichen Rückschläge
Gesundheitliche Rückschläge machten Junior Eyamba zu schaffen. Vorstandsmitglied Valentin Drexel erklärte: „Junior kam fit zu uns, hatte dann aber Probleme mit der Zehe. Jetzt konnte er zu Beginn der Woche wieder in das Mannschaftstraining einsteigen. Wir haben ihn langfristig verpflichtet und wissen, was er kann. Jetzt geht es darum, ihm die nötige Zeit zu geben, um wieder 100% fit zu werden. Wir erwarten uns viel von ihm und freuen uns, wenn er voll einsatzfähig ist.“
Eröffnung des neuen Reichshofstadions
Zum Abschluss äußerte sich Vorstandssprecher Bernd Bösch nochmals zur Eröffnung des neuen Reichshofstadions: „Am Samstag, den 19. Juli, wird es eine große Eröffnungsparty mit einem Spiel geben. Am darauffolgenden Tag findet ein Tag der offenen Tür statt, mit einem Gottesdienst und vielem mehr. Unser Ziel ist es, dass ganz Lustenau an diesem Wochenende im Stadion dabei ist.“
Der nächste Clubabend des SC Austria Lustenau steigt am Mittwoch, den 9. April um 19:00 Uhr in der Taverne 1914.
Domenik Schierl, Pius Grabher und Sacha Delaye beim Austria-Clubabend in der Taverne 1914