DARIJO GRUJCIC: „ES WAR FÜR UNS EIN ZEICHEN, DASS WIR NOCH LEBEN!“

Verteidiger Darijo Grujcic stand in beiden Pflichtspielen in diesem Jahr in der Startelf. Im Interview teilt der 24-Jährige seine Gedanken zu den vergangenen beiden Auftritten, gibt einen Ausblick auf das anstehende Match in der Mozartstadt und gewährt Einblicke in seine Vorbereitungsrituale vor den Spielen in der ADMIRAL Bundesliga.

 

Nach dem Auftaktsieg bei der WSG Tirol habt ihr am vergangenen Sonntag in Bregenz gegen Klagenfurt knapp mit 0:1 verloren. Was sagst du rückblickend zur Partie?
Das Spiel war in meinen Augen ausgeglichen. Wir standen kompakt und haben gut verteidigt, dann aber ein unglückliches Gegentor erhalten. Wir hatten unsere Chancen für den Ausgleich und vielleicht auch für mehr, aber schlussendlich stand leider ein Nuller auf der Anzeigetafel. Wir werden weiterarbeiten und dranbleiben, damit wir in so einem engen Spiel in Zukunft noch effizienter sind. Nur so können wir aus solchen Partien Zählbares mitnehmen.

Rückschläge gab es im Herbst zu Genüge. Wie gehst du persönlich mit Niederlagen um und welche Rolle spielt die mentale Vorbereitung im Profifußball?
Dass der Herbst nicht gut war, wissen wir. Wir Spieler mussten uns viel anhören, was aufgrund der Ergebnisse aber auch klar und verständlich war. Natürlich ist es schön, wenn alles immer super läuft. Im vergangenen Herbst hatten wir ein Tief und wir sind auch immer noch Letzter, aber ich finde solche Phasen stärken den eigenen Charakter. Nur zusammen kommen wir da raus. Wir haben jetzt noch 13 Spiele, in denen wir alles geben werden, um den Klassenerhalt zu schaffen.  

Eine Woche zuvor konntest du beim eingangs angesprochenen Auswärtserfolg am Tivoli deinen ersten Saisontreffer bejubeln. Was ging dir beim Treffer durch den Kopf und wie beeinflusst solch ein Erfolgserlebnis dein eigenes Selbstvertrauen?
In dem Moment habe ich ehrlicherweise nicht viel nachgedacht. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Du machst das Tor, Emotionen kommen hoch, du willst jubeln, du willst mit der Mannschaft feiern und alles was dazugehört. In dem Augenblick wollte ich aber nur, dass wir das Ergebnis dann auch über die Zeit bringen und Punkte gegen den direkten Kontrahenten mitnehmen. Nach dem Spiel bzw. nach dem Abpfiff konnte ich mich dann erst richtig darüber freuen. Die Mannschaftsleistung war stark und es war für uns ein Zeichen, dass wir noch leben. Dass ich dem Team mit dem Treffer helfen konnte, war am Ende umso schöner.  

Dass ihr das Siegen nicht verlernt habt, konntet ihr bereits in der Vorbereitung mit drei Erfolgen aus ebenso vielen Begegnungen zeigen. Was sind für dich die größten Unterschiede in eurem Auftritt im Vergleich zum Herbst?
Hätte, hätte, Fahrradkette: Wenn ich den Herbst nochmal Revue passieren lasse und die ersten Spiele anders ausgegangen wären – vor allem die Partien in Hartberg oder in Wolfsberg – dann hätte alles anders laufen können. Danach war unser Selbstbewusstsein leider nicht mehr so wie noch in der vorherigen Saison. Jetzt hatten wir genug Zeit. Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert und konnten mit Siegen in den Testspielen endlich wieder Selbstvertrauen tanken.

Blicken wir nach vorne: Am Wochenende gastiert ihr beim Meister aus Salzburg. Aufgrund einer Gelbsperre musst du leider zuschauen. Wie sehr schmerzt es für dich, dass du beim Spiel nicht dabei bist?
Die Sperre ärgert mich extrem. Um ehrlich zu sein, hab ich es erst nach dem Abpfiff realisiert, dass ich nun am nächsten Wochenende pausieren muss. Aber das nützt jetzt auch nichts mehr. Ich hätte der Mannschaft in einem Top-Stadion gegen ein Team-Top aus der Liga natürlich gerne geholfen. Das Spiel wird sicher nicht einfach, aber ich vertraue meinen Teamkollegen. Wenn wir unseren Plan einhalten und über 90 Minuten voll konzentriert bleiben, dann traue ich uns auch in Salzburg eine Überraschung zu.

Danach stehen noch Partien gegen den SK Rapid Wien und den FC Blau-Weiß Linz an, ehe die Zähler nach dem Grunddurchgang geteilt werden. Was sind eure Ziele für diese Spiele und wie stehst du persönlich zum aktuellen Liga-Format mit der Halbierung der Liga und der Punkteteilung?

Wir wollen den Klassenerhalt schaffen, ganz klar. Das war in der vergangenen Saison unser Ziel und ist es auch heuer. Letztes Jahr haben wir alle überrascht und schnupperten bis zum Schluss an Europa. Wir wollen in der Liga bleiben und werden alles daransetzen, dieses Ziel zu erreichen. Die Punkteteilung kommt uns in dieser Spielzeit entgegen, keine Frage. Die Mannschaften rücken enger zusammen, es wird alles nochmal deutlich spannender. Was in zwei, drei Wochen aber ist, das ist Zukunftsmusik. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen immer das Maximum herausholen, denn abgerechnet wird erst am Schluss.

Abschließend noch etwas Persönliches: Hast du vor dem Spiel Rituale oder Routinen, die du ausführst, um beim Anpfiff in Bestform zu sein?

Jeder Spieler hat seine eigenen Rituale oder Routinen. Für mich ist es extrem wichtig, dass ich vor dem Machtag gut schlafe und auch gut frühstücke. Diese Mahlzeit ist mir fast noch wichtiger als das anschließende Mittagessen. Ich schaue, dass ich ruhig bin. Hier hilft mir die Musik. Ich pushe mich gerne mit Musik, höre aber gerne ruhigere Lieder, um voll fokussiert in den Spieltag zu gehen.

 

 

 

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